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Die Entsorgung hochradioaktiven Abfalls aus mineralogischer Sicht

Wieder mit Atomkraft planen?
Online-Vortrag „Die Entsorgung hochradioaktiven Abfalls aus mineralogischer Sicht“.

Der Vortrag ist unter nachfolgendem Link auf dem YouTube Kanal der Baumberge Energie einsehbar:
Die Entsorgung hochradioaktiven Abfalls aus mineralogischer Sicht

Am Ende des Vortrags glühten bei den über 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eines Vortrags von Prof. Dr. Thorsten Geisler-Wierwille, Universität Bonn, die Köpfe. Über eine Stunde verfolgten sie hochwissenschaftliche Ausführungen über „Die Entsorgung hochradioaktiven Abfalls aus mineralogischer Sicht“.

Wenn auch nicht alle alles verstehen konnten, so wurde doch deutlich: Die Entsorgung der riesigen Mengen hochradioaktiven Müll aus den Atomkraftwerken ist eine sehr komplizierte und immer noch nicht gesicherte Angelegenheit. Die toxischen und tödlichen Hinterlassenschaften der Atomenergie müssen zum Teil für mehr als eine Million Jahre absolut sicher gelagert werden.

Theoretisch gebe es mehrere Möglichkeiten der Entsorgung, so der Mineraloge und Professor für Geochemistry am Steinmann-Institut für Geologie: Die Wiederaufbereitung, die direkte Lagerung, die Konditionierung in Glas oder alternativ die Konditionierung in Glas-Keramik-Verbundmaterialien. Da auch Castorenbehälter in langen Zeiträumen durchrosten, muss das radioaktive Material eigens eingeschlossen (konditioniert) werden. Forschungsschwerpunkt des Wissenschaftlers ist es, herauszufinden, welche Methode die sicherste sei. Deutschland setze im Moment auf die Einlagerung in Glas. Dies – so Prof. Geisler – sei nicht die sicherste Methode. In jahrelanger experimenteller Forschung hätte er herausgefunden:

Keramische Materialien sind in wässerigen Lösungen – das Eindringen von Wasser in Endlager ist niemals auszuschließen – bis zu 1000 mal kinetisch stabiler als Glas und abgebrannte Brennelemente. Diese werden zurzeit an vielen Orten in der Bundesrepublik zwischengelagert. So auch in Ahaus. Einräumen musste der Bonner Wissenschaftler, dass insgesamt der Einfluss von Strahlenschäden auf den Korrosionsprozess von Gläsern und Keramiken noch wenig untersucht ist.

Warum ändert Deutschland nicht die Strategie bei der atomaren Endlagerung und setzt nicht mehr auf Glas, sondern auf viel sicherere Keramik?  „Das müssen Sie die Politiker fragen“, zuckte Prof. Geisler zum Schluss des Abends mit den Schultern. Und legte gleich noch eins drauf: Was ihn noch mehr Sorgen mache, sei das Plutonium, das bei der Erzeugung von Kernenergie anfalle. Hier käme eigentlich nur Keramik infrage. Wo denn das Plutonium derzeit aufbewahrt werde, wollte eine Teilnehmerin noch wissen. Die Antwort des Professors: „Darüber rede ich lieber nicht. Sie schlafen schlecht, wenn sie alles wissen, was ich weiß!“

Wenn auch allen am Ende des Abends klar war, dass es die Notwendigkeit gibt, den atomaren Müll zu entsorgen, so war doch auch Konsens: Atomenergie ist keine verantwortbare Energieform für die Zukunft. Heinz Böer, BE: „Es gibt Alternativen! Die sollten wir nutzen! Und daran arbeiten wir.“

Der Vortrag ist unter nachfolgendem Link auf dem YouTube Kanal der Baumberge Energie einsehbar:
Die Entsorgung hochradioaktiven Abfalls aus mineralogischer Sicht