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Vortrag über Photovoltaik-Freiflächenanlagen

Annkatrin Senker, Ingenieurin in der Firma Enwelo GmbH & Co. KG („Energiewende lokal“)
Neben Dülmen, Senden und Ascheberg hat besonders die Gemeinde Nottuln ein großes Potenzial für die Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Eine gute Möglichkeit, relativ zügig den Anteil der regenerativen Energien an der Stromerzeugung deutlich zu erhöhen. Das ist das Ergebnis eines Vortrags zum „Leitfaden zur Steuerung von PV-Freiflächenanlagen im Kreis Coesfeld“ am 03.04.2024. Die Baumberge Energie (BE) hatte dazu Annkatrin Senker, Ingenieurin in der Firma Enwelo GmbH & Co. KG („Energiewende lokal“) aus Steinfurt eingeladen.

Ein Video des Vortrages ist auf dem YouTube Kanal der Baumberge Energie einsehbar: Vortrag über Photovoltaik-Freiflächenanlagen

Grund für diesen Vorteil der Gemeinde Nottuln: Sowohl eine Autobahn (A43) als auch eine Zugverbindung durchstreifen das Gemeindegebiet. Nach § 2 b des allgemeinen Eisenbahngesetzes ist entlang von zweispurigen Schienen und Autobahnen eine 200 m breite Fläche privilegiert für die Installation von Freiflächen-PV-Anlagen. Für Nottuln würde das eine Gesamtfläche von über 200 ha ausmachen. Wo diese Flächen konkret liegen, konnte und kann man einer Karte von Enwelo entnehmen. Nicht alle Flächen längs der Schienen und der Autobahnen sind geeignet für Freiflächen-PV-Anlagen.

Im Rahmen einer großen Potenzialstudie untersuchte das Unternehmen Enwelo die gesamte Fläche des Kreises Coesfeld. Die Übersicht über die Geodatenkriterien machte deutlich, dass ein Großteil der Fläche des Kreises „tabu“ oder „keine Berücksichtigung“ findet. Nur ein relativ kleiner Teil gilt als „bevorzugt“ – diese sind entlang der Schienen, der Autobahnen und des Kanals.

Aber auch hier schließen weitere Kriterien aus, dass die gesamte Fläche entlang dieser Trassen genutzt werden kann: Verkehrswege, Landschaftsschutzgebiete, Biotope usw. Ein noch kleinerer Teil ist absolut „bevorzugt“ und unterliegt keiner Einzelfallprüfung mehr. Ohne Bauleitverfahren kann über einen Bauantrag die Installation von PV-Anlagen auf dieser Fläche genehmigt werden.

Annkatrin Senker stellte noch weitere positive Aspekte heraus. Gerade die Kombination von Windkraft und PV sei sinnvoll. Senker: „Synergien können hier genutzt werden – z.B. in Form gemeinsamer Netzanlagen.“ Zudem sei nach § 6 des Energie-Einspeise-Gesetzes (EEG) die Beteiligung von Gemeinden und/oder einzelnen Bürgerinnen und Bürgern möglich und sinnvoll.

Gut 30 Bürgerinnen und Bürger hatten sich bei dem Online-Vortrag eingewählt. Die Mitmachgesellschaft Baumberge Energie will diesen Weg der Energiewende vor Ort weiter verfolgen. Heinz Böer, Sprecher der BE: „Wir werden hier noch mal das Gespräch mit der Gemeinde suchen. Die ersten Schritte für die Errichtung von Freiflächen-PV-Anlagen sind schon getan. Weitere könnten folgen. So kann die Energiewende vor Ort ganzheitlich und regional umgesetzt werden!“.