Dass der Kreis Coesfeld dazu einen bedeutenden Beitrag leisten kann, darüber informierte am 24.04.2024 im Rahmen eines Onlinevortrags Dr. Jürgen Grüner, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld.
Nachfolgend die Präsentations-Folien: Vortrag über Wasserstoff im Kreis Coesfeld
Ein Video des Vortrages ist außerdem auf dem YouTube Kanal der Baumberge Energie einsehbar: Vortrag über Wasserstoff im Kreis Coesfeld
Mit vielen Zahlen, Fakten und Informationen stellte Jürgen Grüner die Wasserstoff-Perspektiven des Kreises Coesfeld vor. Und gleich zu Beginn merkten die Zuhörerinnen und Zuhörer: Hier spricht jemand, der Feuer und Flamme für den Klimaschutz ist und der von der Wasserstoff-Technologie und deren Bedeutung für den Kreis Coesfeld zutiefst überzeugt ist. Grüner: „Mit Bezug auf die Versorgung mit Wasserstoff-Pipelines ist der Kreis Coesfeld so gut privilegiert wie kaum eine andere Region."
Aber diese Privilegierung bringe auch jede Menge Hausaufgaben mit sich. Jetzt müsse mit deren Erledigung angefangen werden. Was Grüner damit meinte, wurde schnell klar. Die Versorgung mit Wasserstoff brauche Pipelines. Ein Blick auf die Folie mit einer Karte möglicher Pipelines zeigte: Allein durch den Kreis Coesfeld führen jetzt schon vier große Pipelines, die für die Wasserstoff-Versorgungsinfrastruktur infrage kommen.
Eine Pipeline durchquert den Kreis von West nach Ost, eine alte Nato-Pipeline, die nicht mehr genutzt wird und für den Transport von Wasserstoff aufgerüstet werden kann. Diese Pipeline führt südlich von Appelhülsen durch Nottulner Gemeindegebiet. Sie streift dabei die Bauernschaften Limbergen und Buxtrup. Nottuln und auch Havixbeck könnten noch von einer weiteren Pipeline profitieren, die jetzt schon von Süd nach Nord am östlichen Rand durch die Gebiete beider Gemeinden geht, bzw. deren Gebiete streift.
Dr. Grüner wird alles daran setzen, dass diese Leitungen auch lokal genutzt werden können. Die Fernleitungen müssen „angezapft“ werden, die Kommunen, Betriebe und später auch Familienhäuser könnten mit T-Stücken angeschlossen werden. Die Kommunen, der Kreis und auch Unternehmen sollten schnell reagieren und diese Anschlüsse auf den Weg bringen. Grüner: „Natürlich haben die Gemeinden hier einen Einfluss!“.
Neben dem Import von Wasserstoff will der Kreis Coesfeld auch selbst nennenswerte Mengen an Wasserstoff erzeugen. Der weitere Ausbau der Windkraft und der Freiflächen-PV-Anlagen soll dazu beitragen. 15 Prozent der regenerativ erzeugten Energie könne nach einer Studie für die Produktion von Wasserstoff genutzt werden.
Einen möglichen „Wasserstoff-Hotspot“ brachte Heinz Böer, Sprecher der BE, in der Diskussion ins Spiel. Im Bereich der Autobahn-Abfahrt Nottuln seinen einige Transportunternehmen angesiedelt. Dazu noch eine Ziegelei. Und dort gebe es eine große Tankstelle und Anschlussmöglichkeiten an die Wasserstoff-Pipelines. Böer: „Das wollen wir weiter verfolgen. Wir werden mit der Gemeinde Nottuln reden. Hier liegt eine große Chance. Nottuln will bis 2030 klimaneutral sein!“.